Montag, 31. Januar 2011

Das große Büro

Über unseren Büroräumen befindet sich noch ein Stockwerk. Dieses wurde bislang durch ein anderes Unternehmen genutzt, stand nun aber leer.
Leer ist übertrieben, es wartete vielmehr darauf, entrümpelt zu werden. Immerhin hatte sich dort alles Mögliche aus mehr als 20 Jahren Geschäftstätigkeit angesammelt.

Da wir in unseren Büros die Grenze des zumutbaren bereits überschritten hatten, bot sich diese Situation an und wir mieteten das gesamte Stockwerk an.

Mein Chef gab zur Auskunft, dass er das größte Büro belegen wird und wir uns auf die anderen Räume selbst verteilen sollten.

Da ein Raum für Besprechungen genutzt werden sollte, blieben noch 2 kleine Räume übrig. In beiden war eigentlich kein Platz, um 2 Personen effektiv arbeiten zu lassen. Bei der Raumgröße würde man sich alleine schon mit den Stühlen in die Quere kommen.
Es begann eine Diskussion zwischen Chef und Angestellten, ob die Raumaufteilung wirklich sinnvoll wäre. Im großen Büro könnten problemlos 3 Personen arbeiten, während dem Chef ein kleiner Raum vollkommen ausreichen würde.

Die Diskussion zog sich über eine Woche dahin.
Letztendlich siegte die Vernunft und widerwillig gab der Chef nach.

Das große Büro wurde von Softwareentwicklern bezogen, daneben fand ein Webdesigner seinen Platz.
Diese Aufteilung erwies sich als sehr effektiv, da jeder genug Platz hatte und der Austausch zwischen Entwicklung und Design problemlos stattfinden konnte.

Mein Chef hatte sein Büro auch ein halbes Jahr später noch immer nicht bezogen.

Sonntag, 30. Januar 2011

Winterdienst

Es hat geschneit. Viel. Zumindest für die Verhältnisse in unserer Region. Die Straße ist noch immer schneebedeckt.

Nun, ich hatte in der Früh bereits leichte Probleme überhaupt bis zur Firma zu kommen, weil der Winterdienst in der Ortschaft, in der sich die Firma befindet, - sagen wir "suboptimal" gelöst ist.
Aber man kann ja wohl auch nicht verlangen, dass die Hauptverkehrsstraße einer Ortschaft mit fast ausschließlich Durchgangsverkehr schon um 07.45 Uhr geräumt ist.

Letztendlich habe ich dann doch geschafft und bin nach einer kleinen Schneewanderung schließlich auch im Büro angekommen. Da ich der Erste bin, schließe ich auf und bin froh, das Gebäude ohne ernsthafte Verletzungen erreicht zu haben.

Es folgt der gewohnte Ablauf: Rechner einschalten, Kaffee holen, E-Mails lesen, nächsten Kaffee holen. Im Anschluss ging es dann über ins normale Tagesgeschäft.

Ab 8 Uhr kamen dann die anderen Kollegen, wegen des Schneefalls verzögerte sich dies jedoch bei einigen.
Der Chef stand natürlich um 08.30 Uhr pünktlich auf der Matte, schließlich hatte er auch nur wenige hundert Meter zu überwinden.
Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, mich direkt anzufahren:

Chef: Warum ist draußen kein Schnee geräumt?
Ich: Vielleicht, weil es noch niemand gemacht hat?
Chef: Warum hast DU das nicht gemacht?
Ich: Vermutlich, weil es nicht meine Aufgabe ist. Vielleicht aber auch, weil ich andere Dinge zu tun habe.
Chef: Der Erste im Büro macht das! Es kann doch nicht sein, dass ich als Geschäftsführer komme und mein Parkplatz ist noch zugeschneit!
Ich: Entschuldigung, aber ich habe hier Aufgaben, die darauf warten, erledigt zu werden. Wenn ich nun auch noch zuständig für den Winterdienst bin, nur weil ich früher da bin, als der...
Chef: DANN MUSST DU HALT ABENDS LÄNGER BLEIBEN!

Seufz.

Donnerstag, 27. Januar 2011

Bewerbungsgespräch

Gerade habe ich bei Björn einen Beitrag über stinkende Bewerbungsunterlagen gelesen. Hierbei ist mir die folgende Anekdote wieder eingefallen.

Wie ich bereits geschrieben hatte, war ich bei meinem alten Arbeitgeber auch für Bewerbungsgespräche zuständig.
Als wir mal wieder eine Stelle als Programmierer / Entwickler ausgeschrieben hatten, waren die meisten Gespräche bereits erledigt, als sich kurz vor Feierabend noch ein Interessent telefonisch meldete. Er entschuldigte sich, dass er sich er so spät melde und nannte auch verschiedene Gründe hierfür. Mir war das prinzipiell egal, jedoch machte er am Telefon einen recht guten Eindruck.
Ich entschied mich dazu, ihm den bei uns üblichen Einstellungstest per E-Mail zu senden. Das Vorstellungsgespräch setzte ich gleich für den nächsten Tag an.

Am nächsten Tag erschien der Bewerber dann zur vereinbarten Uhrzeit, mein Kollege informierte mich darüber - und rollte dabei bereits die Augen. Sollte sich hier etwa etwas Unvorhergesehenes offenbaren?

Oh ja! Der Bewerber stand da: In zerfetzten Jeans, Springerstiefeln, mit gammligem Hemd und komischer Frisur. Nein, er war kein Punk. Er war einfach nur ungepflegt und siffig.

Eigentlich hätte ich an diesem Punkt bereits gute Lust gehabt, den Kerl direkt wieder nach Hause zu schicken. Dennoch bat ich ihn ins Büro und er nahm Platz.
Noch bevor ich das Gespräch beginnen konnte, wollte er mir die Hausaufgabe geben. Hierbei ist mir jedoch ein solcher Geruch von kaltem Rauch entgegen gekommen, dass ich mich weigerte, das Papier in die Hand zu nehmen.

Die Vorstellung war nach ca. 3 Minuten beendet. Den Wortlaut kann ich sinngemäß noch wiedergeben:

Ich: Herr Meierhuberschulz, ich glaube, heute ist ein wichtiger Tag für Sie. Sie werden heute etwas für Ihr zukünftiges Leben lernen.
Bewerber: Ich verstehe nicht, was Sie meinen?!
Ich: So, wie Sie sich hier verkaufen, habe ich überhaupt keine Lust, ein Gespräch mit Ihnen zu führen. Ich bin mir sicher, Sie können 'was. Aber ich kann mir jemanden wie Sie einfach nicht neben mir vorstellen. Das möchte ich auch keinem meiner Kollegen zumuten.
Bewerber: Also wird das nix?
Ich: So nicht.

Er stand anschließend auf und ging ohne ein weiteres Wort zu verlieren zur Tür hinaus.
Damit war mein bisher kürzestes Vorstellungsgespräch beendet.

Mittwoch, 19. Januar 2011

Danke an meine Besucher

Hui, das hätte ich nicht erwartet!

Im Juli 2010 schrieb ich meinen ersten Beitrag. Zunächst wollte ich meinen Blog ein wenig mit Inhalten füllen und erst anschließend auf mich aufmerksam machen.
Das war im November, bis dahin hatten sich insgesamt 90 Besucher zu mir verirrt.

Am heutigen Tag durfte ich nun meinen 1000. Gast begrüßen. Innerhalb von 2 Monaten eine 4-stellige Besucherzahl zu erreichen, hätte ich nicht erwartet.

Ich möchte all meinen Gästen hiermit herzlich danken!

Jetzt bleibt nur noch mein kleiner Wunsch, dass der eine oder andere auch einen Kommentar hinterlässt :-)

Relaunch noch immer inkonsequent

Der bevorstehende Relaunch war ja irgendwie schon abzusehen, das
neue Layout hatte sich bereits vor mehreren Wochen auf eine Domain geschlichen.

Nun hat es auch den Weg zu Hauptdomain gefunden. "Hauptdomain" deshalb, weil die Domain dem Produktnamen entspricht.
Wegen des Produktnamens ist mein ehem. Chef zwar schon immer im Zwiespalt mit sich selbst, er kann sich einfach nicht dazu durchringen, nur einen Namen zu verwenden bzw. nur eine Schreibweise dessen.

Beispiel gefällig?
Beworben wird das Produkt unter dem Namen "Super-System.de". So steht es in den Broschüren, im Logo, auf Bannern usw.
Auf der Website des Produkts findet man den Namen dann jedoch in sämtlichen Variationen.
Plötzlich ist die Rede von "Super-System" (ohne ".de"), SuperSystem oder Supersystem.

Konsequent war man in der Sache jedoch dennoch nicht: Unter supersystem.de ist noch immer das alte Layout, während sich auf super-system.de noch vereinzelt Blindtexte tummeln.
Die Qualitätssicherung wäre prinzipiell einfach: Es müsste nur jemand die Maus in die Hand nehmen und einfach jede Seite einmal durchklicken. Da keine dynamischen Inhalte vorhanden sind, wäre hiermit schonmal viel gewonnen. Aber dafür die ist die Arbeitszeit des Chefs wohl zu viel Wert.

Ebenso wird die Telefonnummer in 3 verschiedenen Schreibweisen dargestellt.
Warum hält man sich hier nicht konsequenterweise an die Vorgaben der DIN 5008? Das sind alles so Kleinigkeiten, die auf eine ungeheure Schlamperei schließen lassen.

Gerne hätte ich auch einmal das "Knowledge Forum" besucht, das im Bereich "Support" angesprochen wird. Leider gibt es weder dort einen Link zum Forum, noch wird dieses an anderer Stelle erwähnt.
Vielleicht war es nur eine Idee und keiner hatte bisher Lust, ein Forum einzurichten?

Fragen über Fragen... Wenn es das Forum irgendwann einmal gibt, werde ich die Fragen endlich stellen können :-)

Dienstag, 18. Januar 2011

Das Märchen um den Ausbildungsplatz

Es war einmal...

Mein Stiefsohn - nennen wir ihn Patrick - war nach dem Umzug seiner Mutter (also meiner Freundin) an seinem Heimatort geblieben. Dort wusste er offensichtlich nicht so rechts etwas mit sich anzufangen und ließ alles schleifen. An seinem Ausbildungsplatz erschien er einfach nicht, verlor die Stelle, usw.

Also überlegte ich, wie man ihm helfen könnte und besorgte ihm einen Praktikumsplatz bei meinem ehem. Arbeitgeber. Zu dieser Zeit arbeitete ich noch dort.
Das Praktikum war zunächst auf 2 Wochen angesetzt und sollte Patrick die Arbeit eines Kaufmanns im Groß- und Außenhandel näher bringen. Dinge, die wirklich etwas mit dem Beruf zu tun haben, durfte er nicht ausführen, stattdessen waren typische Praktikantentätigkeiten angesagt. Lager aufräumen, selbiges putzen, Hof kehren, Rechnungen sortieren, usw.
Er erfüllte alle Aufgaben, ohne zu murren. Alle waren zufrieden mit seinem Einsatz.

Nun, die beiden Wochen waren um, Patrick fragte also, wie es nun weitergehen kann.
Mein Ex-Chef antwortete, dass er ihn gerne weiter als Praktikanten beschäftigen würde. Wenn er weiter entsprechende Arbeit abliefern würde, könnte er ab September eine Ausbildung beginnen.
Er wünschte sich jedoch auch, dass Patrick noch in einem anderen Betrieb und einem anderen Beruf ein Praktikum absolviert.

Später kam mein Ex-Chef noch zu mir und versicherte mir unter 4 Augen, dass ihm der Ausbildungsplatz sicher sei. Ich solle es Patrick jedoch noch nicht sagen.

Das Praktikum wurde also nochmals um 4 Wochen verlängert. 4 Wochen, in denen Patrick nicht einen einzigen Cent verdient hat.
Es ging sogar so weit, dass er neu angemietete Büroräume renovieren musste.
Ich frage mich heute noch, inwiefern diese Arbeit zu den Aufgaben eines Kaufmanns gehört.
In Aussicht auf den Ausbildungsplatz war zu dieser Zeit jedoch eigentlich alles egal.

Allerdings war da noch ein kleines Problem: Ich selbst hatte bereits einen neuen Job und plante, im August zu kündigen. Es war klar, dass das sicherlich Einfluss auf den angebotenen Ausbildungsplatz haben wird.
Daher bemühte ich mich zusammen mit Patrick um eine andere Lehrstelle.
Nach vielen Vorstellungsgesprächen sowie mehreren Praktika war schließlich das richtige gefunden, wenn auch in einer komplett anderen Branche :-)

Nachdem alles bereits geregelt war, hat Patrick dann nochmal bei meinem (dann schon) ehem. Arbeitgeber angerufen und gefragt, wie es denn nun mit der Ausbildungsstelle aussehen würde.
Die Aussage meines Ex-Chefs:
Nein, Patrick. So etwas wie dich tun wir uns nicht an.

Na prima :-)
So etwas wie meinen ehem. Chef möchte sich Patrick bestimmt auch nicht antun.
Er hat seinen Beruf gefunden, die Ausbildung macht ihm Spaß, und wenn er heute mitbekommt, wie mein Ex-Chef so drauf ist, ist er er froh, dass es ist, wie es ist.

Fasching und die liebe Zeit

Im ersten Moment dachte ich, es soll einfach nur besonders lustig sein, eine krumme Zeit zu verwenden. Die Faschingszeit beginnt im November ja bekanntlich auch um 11:11 Uhr.

Bei einer Veranstaltung meines ehem. Chefs wollte er wohl auf den Zug aufspringen, und mit einer noch "krümmeren" Zeit auffallen.
Also wird der Beatabend wie folgt angekündigt:
Einlass um 19.99 Uhr!
Musikstart um 20.22 Uhr !!!
Gesetzt den Fall, es ist kein Tippfehler und man rechnet zu 20 Uhr 99 Minuten hinzu, dann würde das bedeuten, dass Einlass ab 20:39 Uhr wäre.
Das würde aber einem Musikstart und 20:22 Uhr jeglichen Sinn entziehen...

Also bleibt es wohl am Ende doch mal wieder nur ein Fehler.
Nix mit lustig. Peinlich.

Montag, 17. Januar 2011

Die Hälfte

Es war Montag morgen, die wöchentliche Besprechung stand mal wieder an.
Im Prinzip war es von Woche zu Woche die gleiche Leier, die Berichte waren innerhalb von 2 Minuten erledigt, sonstige Absprachen waren nicht weiter nötig.

In unserem Team, das aus 3 Personen bestand, sprachen wir uns immer untereinander ab. Dafür brauchte es nicht erst Montag werden.
Also erzählten wir dem Verkaufsteam - das aus 2 Personen bestand - und dem Geschäftsführer, wo wir grob standen und wie wir im Zeitplan liegen. Anschließend konnten wir die Ohren auf Durchzug stellen, denn das Gerede der Verkäufer interessiert IT-Menschen nun mal nicht.

Doch dann kam mein damaliger Chef plötzlich mit etwas Neuem. Er hatte sich etwas überlegt.
Alle waren gespannt.

Also, ich bin der Meinung, dass wir zu wenige Ziele erreichen.
In Zukunft werde ich Dinge, die ich euch aufgetragen habe und die ihr nicht erledigt habt, selbst erledigen.
Die Zeit, die ich dafür brauche, werde ich euch dann vom Lohn abziehen, und zwar doppelt!
Ja, ihr habt richtig gehört, denn als Geschäftsführer sehe ich meine Zeit als doppelt so wertvoll wie eure an.

Allen Anwesenden fiel die Kinnlade auf den Tisch. Das konnte ein Geschäftsführer nicht ernsthaft gesagt haben. Es müssen sich gerade alle gleichzeitig verhört haben.

Leider hatte sich niemand verhört :-(
Der Chef hatte es wirklich fertig gebracht, alle Mitarbeiter ein einem Aufwasch zu minderwertigem Gesindel zu degradieren.

Sonntag, 16. Januar 2011

Fluktuation

Ich war etwas länger als 4 Jahre bei meinem ehem. Arbeitgeber beschäftigt.
Während dieser Zeit wurden neue Mitarbeiter eingestellt und andere gingen.
In einer freien Minute habe ich einmal die Namen aller ehemaligen Mitarbeiter aufgeschrieben.

Heute beschäftigt mein ehem. Chef 8 Mitarbeiter, davon 3 Azubis und eine Teilzeitkraft.
In den vergangenen 4 Jahren wurden sage und schreibe 17 18 (!) Verträge aufgelöst.

Für so ein kleines Unternehmen finde ich diese Zahl erschreckend, und es kam mir während meiner Beschäftigung dort auch gar nicht so viel vor...

Samstag, 15. Januar 2011

Doch nicht erledigt...

Am 3. Januar hatte ich geschrieben, dass die mit meiner Lohnsteuerkarte vorerst erledigt sei.

Heute erreicht mich nun das Schreiben eines Anwalts, der meinen ehem. Arbeitgeber vertritt. Mein Ex-Chef möchte seiner vermeintlichen Forderung Nachdruck verleihen und verlangt jetzt ca. 300 Euro mehr als in seinem letzten Brief.

Sobald es etwas neues zu berichten gibt, werde ich euch informieren :-)

Der Grafiker

Bei meinem ehem. Arbeitgeber hatte ein Mediengestalter im Jahr 2009 einen Produktkatalog erstellt.
Dieser Katalog sollte 2010 dann überarbeitet werden, der Kollege hatte zu diesem Zeitpunkt aber schon nicht mehr bei uns gearbeitet.
Da es für meinen damaligen Chef nicht in Frage kam, die Sache zu "outsourcen", der Katalog jedoch möglichst schnell in den Druck gehen sollte, musste in kürzester Zeit ein neuer Mitarbeiter her.

Auf die Stellenausschreibung hatten sich damals einige Interessenten gemeldet, die teilweise auch einen recht brauchbaren Eindruck machten.
Da zu den Aufgaben des neuen Mitarbeiters auch die Optik, die Usability und die Strukturierung unserer Warenwirtschaft sowie die Betreuung von Kunden-Websites gehören sollten, stand im Anforderungsprofil neben Photoshop auch HTML und CSS, idealerweise sogar ein wenig JavaScript.
Da mein Chef von diesen Dingen - mit Verlaub - überhaupt keine Ahnung hat, sollte ich beim Vorstellungsgespräch dabei sein.

Da so ein Vorstellungsgespräch allerdings in den seltensten Fällen das "wahre Gesicht" des Interessenten zeigt, entschied ich mich dazu, einigen Personen noch eine kleine Hausaufgabe zu geben.
Denjenigen, die mich im ersten Gespräch überzeugen konnten, schickte ich also per E-Mail die Aufgabe, ein kleines HTML-Kontakt-Formular zu erstellen, das verschiedene Felder beinhalten sollte. Bei der grafischen Gestaltung sollten sie sich an unserer Firmenwebsite orientieren.
Vorgabe war jedoch, dass das Ergebnis valides XHTML aufweist und Webstandards möglichst eingehalten werden. Ebenso sollten sich keine Style-Anweisungen im Quelltext befinden, sondern in eine Datei ausgelagert sein.
Eine Auswertung der Eingaben war nicht gefordert.

Es sollte keine Doktorarbeit werden, sondern lediglich einen kleinen Überblick darüber ermöglichen, ob die Person weiß, wie man mit XHTML und CSS umgeht.
Die Antwort erwartete ich am nächsten Tag als E-Mail.

Nun, mit dieser Aufgabe trennte sich die Spreu vom Weizen.
5 Leuten hatte ich die gleiche Aufgabe gegeben. 2 davon lieferten ein absolut sauberes Ergebnis, 2 waren gerade noch akzeptabel. Nur ein Bewerber sendete kompletten Schrott zurück.

Meinem Chef war das relativ egal, er entschied sich für genau den Bewerber, "weil er den nicht fest anstellen müsste, sondern freiberuflich beschäftigen" könne.

Es kam wie es kommen musste: Der Produktkatalog war letztendlich kompletter Schrott, weil der Umgang mit Adobe-Produkten ebensowenig zu den Stärken des Mitarbeiters gehörte wie HTML.
Schließlich wurde die Zusammenarbeit mit dem Bewerber wieder eingestellt und die Umsetzung des Katalogs an einen anderen vergeben.
Es gab wohl offensichtlich auch einen Rechtsstreit wegen nicht gezahlter Rechnungen, wie das ausgegangen ist, weiß ich jedoch nicht.

Freitag, 14. Januar 2011

Ihr habt ein tolles Leben!

Mitte des letzten Jahres fand ich in meinem Posteingang eine E-Mail, die von meinem Chef kam.
Er hatte die Nachricht an alle die gesamte Belegschaft geschickt, nachdem er mit der Gesamtsituation anscheinend ein wenig überfordert war.
Der Inhalt zeugt jedenfalls nicht wirklich von Führungsqualitäten und kommt bei mir über den Status "Armutszeugnis" einfach nicht hinaus.

Zum Verständnis muss man wissen, dass sich die Mail auf 2 Firmen bezieht, die beide die gleichen Geschäftsführer haben. Beide Firmen befinden sich im gleichen Haus.

Da ich damals die E-Mail nicht an meine private Adresse weiterleiten wollte, habe ich sie ausgedruckt. Normalerweise bin ich kein Internetausdrucker ;-)

Den Inhalt habe ich genau so abgetippt, wie er in  der E-Mail steht.
Ich kann euch versichern: Den Text mit all seinen Fehler abzutippen war sicherlich nicht einfach!

Aber nun genug geredet, hier ist der Text:
Hallo

Es ist 20.37 mein Mittags- und Abendessen ist seint mindestens zwei Stunden kalt. Ich bin seit 12,5 Stunden ohne richtige Pause im Büro.
Der Stift hat die Türe nicht verriegelt wie er gegangen ist. Toll, was soll ich sagen. Er ist nicht besser wir fast alle Anderen.

Ich schreibe Ihm deswegen jetzt nicht an, weil auch Ihn der Fa. [SoftwareFirma] für Ihm verantwortlich seid und das dementsprechend zu klären habt.
Es kann auch nicht sein das der Stift als letztes aus dem Büro geht auch wenn er frühs zu spät kommt. Jeder von Euch hat auch eine Aufsichtspflicht.

Es ist auch nicht meine Pflicht jeden dauernd nach zu rennen !!!!!!!


Es ist egal ob der Aschenbecher voll liegt oder irgendwo auf den Hof oder im Büro etwas rumliegt wo nicht hin gehört, oder das Klo nach [Kollege1] wieder verkackt ist (hab ich nicht geputzt), Getränke oder Kaffee leer ist, Kasse leer ist, auch wenn alleine von mir mind. 5-7 Euro für die letzte, jetzt leere Kiste drinnen sein müsste da ich meistens 1,- Euro statt 50 Cent für ein Getränkt rein schmeiß.
Ganz egal es juckt keinen, hauptsache man hat selbst seinen Nutzen, solange es was zum abstauben gibt. Wenn jemand den Spiegel vollspritzt oder mit ausdrücken vollsaut kann man das doch weg machen.
Wenn etwas herunter fällt aufheben oder seid Ihr alle so alt das jeder ein krummes Kreuz hat. Das ist reine Bequemlichkeit.

Und so gibt es 100 andere Dinge die auch ausnahmslos jeden auch teilweise mich betreffen. Aber ich kann gar nicht zu alles kommen da wir hier alles am Leben erhalten, wachsen möchten und irgenwann auch einem einmal FEIERABEND haben möchten.
Ich teste auch und lasse das Band am Teich seid nun fast 3 Wochen liegen. Das sieht man einfach ob andere was machen oder nicht.

Pakete nicht verschickt, meine Rücksendung die [Teilzeitkraft] machen sollte hat [Kollege1] machen müssen. Ganz einfach Arbeitsanweisungen werden nicht befolgt.
Wo ist die [Teilzeitkraft]??? Die ist schon fort. Das ist egal, ob ein Kunde um Fünf noch bei [SoftwareFirma] anrufen tut, erreichen tun die mich auch noch um sieben ohne Mittagspause nur weiß ich nicht wie ich denjenigen um dieser Uhrzeit noch helfen kann.

Jeder sieht wenn er Abends heim fährt das anderswo die Mülltonne steht, bei uns nicht.
Wie oft musste ich nochmal abends herunter und Mülltonne vorstellen damit keiner am Wochende zum Wertstoffhof rausfahren muß und oder Lager abschließen was auch nicht meine Pflicht ist.

Das sind ganz, ganz kleine Dinge die jeder mal machen könnte, fragen könnt "vergesst die Tonne nicht, nimm bitte Kaffee mit, Lager ist noch offen, Getränke leer, heb mal die Kippe auf"
....... ein Wort dazu heißt "Sauhaufen" und jeder kann darauf schließen wer wie auch so nach seinen Charakter lebt.

Wenn man oben ins Büro rein geht stinkts nach schweiß man meint man ist im Kuhstall.
Die Fenster bleiben zu wegen Heuschnupfen der beim Rauchen und blödeln dann aber vergessen ist.
Wir sind doch nicht im Kindergarten.
Lüftet während den Pausen und die Fenster danach wieder zu, da kommt auch mal Sauerstoff in den Raum damit das Gehirn auch frische Luft hat und die Zeit vergeht schneller.

Wenn hier keiner sich ein wenig für den anderen einsetzt und kein Zusammenhalt das und nur jeder auch sich schaut und nur über den anderern lästert, können wir das gerne von oben korrigieren.

Beim Arbeitsbeginn kommt jeder wann er will und zum Feierabend geht es schon 5 Minuten früher anstelle wichtige Arbeitsaufgaben zu erledigen. Gesurft wird während der Arbeitszeit und das Internetradio oder Videos bei Youtube sprudelt an einigen Arbeitsplätzen. Weder ich noch [Chef2] müssen das dulden, das ist eine Stück Freiheit das keiner für alle aufs Spiel setzten sollte.

Ich rauche nicht und trinke auch kein Kaffee und trotzdem sind immer wieder beschwerden zu hören, Kaffee leer, keine sauberen Glässer da, Klopapier leer, aber keiner ändert was oder kümmert sich mal um was auch ich, [Bürokraft] oder [Chef2]
Eigeninitiative mal bei der [Verkäuferin] was mitzunehmen oder etwas zu sagen was benötigt wird - Fehlanzeige.

Ihr seid alle alt genug das ich nicht wegen den normalsten Dingen des Lebens überall Arbeitsanweisungen geben muss.
Gerne können wir ein Kindergartenprogramm einführen.

Bei den nächsten Ärgernissen werden Konsequenzen fallen.
Dauernde Raucher- und Esspausen in Zukunft werden als 1. unterlassen werden. Die Arbeitszeiten werden wieder einheitlich sein.
Nach nicht vollrichteter Ziele werden dann auch wieder Überstunden gearbeitet die absolut zumutbar sind, wenn die Ziele nicht erreicht werden.
Ziele und Termine sind dazu da um diese auch zu erreichen.
[Software]-Umstellung letzt Woche - Fehlanzeige. Es interessiert die Fa. [HandelsFirma] einen Scheiß ob da jemand zu Hause bleibt, Krank ist oder nicht.
Auftraggeber ist [HandelsFirma] und wir müssen als Kunde damit arbeiten.

Ich möchte nur daran erinnern das ich sowohl als Stift und auch dieses Jahr quasi mit einem gebrochenen Bein gearbeitet habe.

Pünktlichkeit, sei es um Ziele oder Termine, die erreicht werden sollen tut hier sich wirlich niemand den Arsch richtig aufreißen das die auch erreicht werden können. Geschwätzt wird viel, die Ergebnisse lassen zu wünschen übrig und Ausreden gibt es dauernd.
"Ich kann nicht weil - dies - das - jenes", Das interessiert mich nicht !!!!!!!

Mal ist der Eine beleidigt dann der Nächste !!! Das hat nichts mehr mit Erwachsen zu tun.

Außerdem kenn ich genügend Arbeitnehmer die für weniger Geld und Zuwendungen im Handwerk deutlich länger bei Hitze, Kälte und Krankheit schufften müssen damit keine Strafzuschläge an den Architekten gezahlt werden müssen. Da gibt es auch keine Überstundenregelungen.
Da habt Ihr doch alle in der [Straße_Hausnummer] ein tolles Leben.

Bei [SoftwareFirma] sind nahezu keine Einnahmen da, da kann man sich ja Fragen wer die ganze Löhne bezahlen tut. [HandelsFirma] möchte deshalb auch dementsprechend als Kunde bedient werden.

Wir wollen sowohl mit [SoftwareFirma] und auch mit der [HandelsFirma] nach oben.
Jetzt sind wieder die Lohnschecks fällig und unsere Konten spüren das gewaltig. Auch wenn die Leistungen bei [SoftwareFirma] mehr als zu Wünschen übrig lassen werden die Löhne bezahlt.
Ich möchte jetzt aber auch mal Ergebnisse sehen.
Bei [SoftwareFirma] sehe ich nicht wirklich Fortschritte, wg. Krankheit, Demotivation und Fehlerbeseitigung bereits schonmal beseitigte Fehler.... warten wir immer noch auf ein Update das uns im Verkauf das Leben erleichtern wird.
Für meine Fax und Emailnewsletter bin ich immer noch nicht eingewiesen worden. Von Woche zu Woche......

Bei [HandelsFirma] ist der Juni wohl seit langen wieder einmal ein richtiger Lichtblick und die Leute im Verkauf werden sich freuen.

Mensch, helft halt mal alles Zusammen und auch mal den Anderen wenn jemand nicht mehr aufnahmefähig ist damit es hier vorwärts geht.

Das kommt Euch alle auch zugute.

[HandelsFirma] - [Chef1]

Nachdem mir sowieso niemand glauben wird, dass man so viele Fehler in so kurzer Zeit schreiben kann, habe ich die originalen Bilder nochmal eingescannt und in anonymisierter Form angehängt.



Dienstag, 11. Januar 2011

Präsentation im Nachbargebäude

Bei meinem ehem. Arbeitgeber war ich an der Entwicklung einer Warenwirtschaft beteiligt.
Um die Vermarktung wollte sich mein damaliger Chef immer selbst kümmern, auch wenn seine Ideen hierfür etwas, sagen wir "außergewöhnlich" waren.

Die Einführung einer Software, in der prinzipiell sämtliche unternehmenskritischen Daten gespeichert werden, erfordert eine Menge Vertrauen. Dass die Entscheidung hierfür nicht spontan gefällt wird sondern ein langwieriger Prozess sein kann, sollte verständlich sein.
Ebenso möchte sich nicht jeder daber gern über die Schulter schauen lassen. Für den einen ist Argument A wichtiger, ein anderer findet Argument B wichtiger.

Nun, man sollte eigentlich wissen, dass man eine Warenwirtschaft nicht nach einer einstündigen Präsentation verkaufen wird.

Dennoch wurde es versucht.
Die Interessenten wurden also zu einer Präsentation in unserem Hause eingeladen.
Ohne zu wissen, dass mehrere Interessenten gleichzeitig hier sein werden.

Da in unseren Räumen für eine solche Vorstellung kein Platz war, musste ein größerer Raum her. Geplant waren ca. 10 - 15 Teilnehmer.
Ein örtlicher Verein hatte sein Vereinsgebäude in unmittelbarer Nähe zu unseren Büros, daher konnte hier schnell eine Einigung gefunden werden.

Problematisch war jedoch, dass dort kein Internetanschluss zur Verfügung stand.
Die Warenwirtschaft ist keine Desktop-Software, sondern läuft auf einem Webserver.
Es musste also eine Lösung gefunden werden.

Zwischen den Gebäuden liegen geschätzte 100 Meter Luftlinie.
Mein Chef kam auf die Idee, jeweils einen WLAN-Repeater in ein Fenster zu stellen.
Nach 2 Tagen vergeblicher Tests stellte er fest: Funktioniert nicht.

Dann kam ihm die Idee, seine alte GPRS-Karte für's Notebook auszugraben.
Da die Mobilfunkabdeckung in unserer ländlichen Region nicht unbedingt prickelnd ist, kam dabei leider auch nur ein Bruchteil des Möglichen an.

Schließlich schlug ich ihm vor, die Software samt Webserver einfach auf seinem Notebook zu installieren.
Wenn er die Vorstellung komplett im Browser durchführen will, könne er ja noch seine hosts-Datei modifizieren, so dass er sogar die "echte" URL eintippt und die Benutzer gar nicht merken, dass er eigentlich lokal arbeitet. Somit wäre das Problem komplett beseitigt und Probleme mit der Bandbreite vom Tisch.

Gefallen hat ihm mein Vorschlag aber nicht. Seine Reaktion:
Ich lüg' meine Kunden doch nicht an. Die sollen sehen, dass das im Internet funktioniert! Ich mach' das mit mit GPRS und fertig!
Der Kunde soll das später auch bei seinen Außendienstterminen verwenden.
Nun, viele Dinge funktionieren reibungslos, selbst wenn die Verbindung nicht die tollste ist. Man sollte aber vermeiden, große Listen anzuzeigen, wenn man nicht minutenlang warten möchte.
Ich wüsste auch keinen Grund, warum ich mir eine Artikelliste mit mehreren tausend Einträgen beim Kunden anzeigen lassen müsste ;-) Solche Dinge kann ich auch im Büro machen, wo ich "richtiges" Internet habe.

Wie dem auch sei, die Präsentation rückte näher.
Es blieb dabei: GPRS wird verwendet, basta.
Zu der Veranstaltung kamen letztendlich auch sage und schreibe 2 (!) Interessenten.

Zum Glück, alles andere wäre einfach nur noch peinlicher gewesen.
Die Präsentation bestand im Prinzip aus reden, klicken und warten.

Es wurde übrigens keiner der beiden Gäste Kunde ;-)

Freitag, 7. Januar 2011

Ja ja, was für ein tolles System...

Mein ehem. Arbeitgeber verkauft ein Frontend für eine Anti-Spam-Lösung.
Im Hintergrund läuft UCEPROTECT, und weil das ganze für Laien ein wenig unhandlich ist, wurde quasi eine grafische Oberfläche entwickelt, mit der man die nötigen Textdateien mittels lustiger Formulare editieren kann.

Nun, das System war ist ein wenig rostig und schrie schreit förmlich nach einem Relaunch.
Das hat zum einen logische Gründe, manche Dinge sind einfach nicht eingängig.
Viel schlimmer ist allerdings, dass der Workflow mancher Vorgänge einfach nicht durchdacht und daher fehlerhaft ist.

Ich war zu der Zeit, als ich noch für meinen ehem. Chef gearbeitet habe, selbst mit meinen Domains auf dem System. Seit meinem Ausscheiden ist das aber nicht mehr der Fall.

Allerdings scheint das System mich noch zu kennen.
Heute wollte ich einem Kunden meines ehem. Arbeitgebers eine E-Mail schreiben, was jedoch durch das tolle System verweigert wurde.
Anscheinend hat noch niemand meine Domains dort ausgetragen und nun wird jeder Zustellversuch meines Servers unterbunden, weil sich dessen IP-Adresse geändert hat.

Super Leistung!

Naja, zum Glück gibt es Domains, die das geniale System noch nicht kennt...

Rad neu erfinden

Bei der Softwareentwicklung gibt es einen Grundsatz:
Ein guter Programmierer schreibt guten Code.
Ein Profi verwendet bestehenden Code

Das heißt zum einen, dass man seinen eigenen Code wiederverwenden, aber auch auf Entwicklungen anderer Programmierer zurückgreifen sollte.
Dieser Code ist dann in den meisten Fällen ausgiebig getestet, hat Kinderkrankheiten hinter sich und ist gewöhnlich recht robust.
Wer bestehende Dinge nochmals programmiert sollte dafür einen richtig guten Grund haben.

Nun, mein ehem. AG war eigentlich immer der Meinung, alles selbst machen zu müssen.
Das Resultat war oftmals mehr als spärlich, da zum einen ein genauer Plan gefehlt hat und zum anderen nie genügend Zeit für eine saubere Entwicklung zur Verfügung stand.

So werden dann Programmteile als Features vorgestellt, die es eigentlich schon lange gibt:
Haben Sie auch Vieltelefonierer? Dann kennen Sie das Problem: Ein Rückruf, und der gewünschte Kollege hängt am Telefon. Dann: Loslaufen, Bescheid geben, zurücklaufen .... NEIN: Besser XYZ-Messenger nutzen. Das System öffnet ein Popup worin der Kollege direkt antworten kann „Bin gleich fertig“ oder „Ich rufe ihn noch mal an“, oder „Kann jetzt nicht“ u.v.m
Andere Firmen lösen dies mit Skype, ICQ, Jabber... um nur 3 bestehende Systeme zu nennen.
Würde der Messenger nun die Möglichkeit bringen, direkt mit den Daten des Systems zu arbeiten, würde das ja irgendwie noch Sinn machen. Aber so ist es einfach mal wieder eine unnötige Entwicklung.
Unnötig deshalb, weil das für keinen Kunden ein Kaufargument sein wird.

Montag, 3. Januar 2011

Vorerst erledigt

Im Rückblick auf 2010 hatte ich geschrieben, dass ich mich in einem offenen Rechtsstreit mit meinem ehem. Arbeitgeber befinde.

Dieser Fall hat sich heute unerwartet quasi beendet, worüber ich äußerst erleichtert bin.

Aber zum Anfang, euch interessiert sicherlich, worum es denn eigentlich geht:

Ich habe im Januar einen Firmenwagen erhalten, für den ich monatlich 200 Euro zahlte. Dafür wurde eine Lohnerhöhung ausgesetzt. Einen Vertrag darüber gab es nicht.
Nun habe ich jedoch im August gekündigt, womit mein AG nicht gerechnet hatte. Dieser wollte nun, dass ich das Auto sofort komplett zahle. Da ich das aber weder konnte noch wollte, habe ich das Auto frisch geputzt an meinem letzten Arbeitstag einfach auf den Hof gestellt und die Schlüssel meinem Chef übergeben.
Das wollte er offensichtlich nicht auf sich sitzen lassen und reagierte ein wenig trotzig. Er wollte plötzlich noch ca. 1200 Euro extra für die Fahrzeugnutzung.
Bis er das Geld hat, will er meine Lohnsteuerkarte und mein Arbeitszeugnis einbehalten.

Ich habe in mehreren Briefen darauf hingewiesen, dass er das nicht dürfe. Interessiert hat ihn das jedoch nicht, er hat schließlich schon immer gern die Spielregeln selbst gemacht. Und andere haben ja sowieso immer unrecht. Zumindest dann, wenn sie nicht seiner Meinung sind.

Mein neuer Arbeitgeber machte mich nun zum Jahreswechsel darauf aufmerksam, dass das Lohnbüro meine Lohnsteuerkarte benötigte. Ansonsten könne es sein, dass ich neu berechnet würde und rückwirkend Lohnsteuer abführen müsse.
Das wollte ich natürlich mit allen Mitteln vermeiden.
Ich schaltete deshalb alles ein, was irgendwie zu einer Lösung beitragen könnte.
Das waren im Einzelnen:
- die Sekretärin meines neuen AG
- die Gewerkschaft
- mein Rechtsanwalt
- die Stadt als zuständige Kommune
- das Finanzamt
- die Polizei

Von der Stadt konnte ich zwar keine neue Lohnsteuerkarte erhalten, jedoch eine Bescheinigung darüber, welche Karten für mich bereits ausgegeben wurden. Wörtlich steht darin folgendes:
"Die derzeit gültige Lohnsteuerkarte für das Jahr 2010 ist noch beim vorherigen Arbeitgeber. Dieser gibt nach eigenen Angaben die Lohnsteuerkarte nicht heraus, da diese als "Druckmittel" ggü. Herrn XXX verwendet werden soll."
Auf Grund dieser Formulierung reicht das unserem Lohnbüro und ich muss mir um das Stückchen Papier nun keine Gedanken mehr machen.

Durch die ganze Aktion hat sich mein ehem. AG nun bei meiner neuen Firma ein ganz klein wenig lächerlich gemacht.

Ich bin gespannt, ob ich noch etwas wegen des Geldes höre, das mein ehem. AG noch von mir möchte.
Auch auf meine ausdrückliche Bitte hin hat er es nicht geschafft, mir eine Rechnung über den Betrag zu schreiben.
Ich kann mir das nur damit erklären, dass er das Geld nicht in der Buchhaltung haben möchte. Dafür wird er sicherlich seine Gründe haben.
Welche Gründe das sind bleibt nun der Fantasie eines jeden Einzelnen überlassen :D

Notfallplan

Wenn in Hotels oder größeren Restaurants der Strom ausfällt, ist es löblich, wenn für solche Ereignisse ein Notfallplan erstellt wurde.

So geschehen in meiner Stadt.
An Silvester wurde es gegen 20 Uhr plötzlich dunkel, eine Überlast hatte die Hauptsicherung dazu bewegt, den Dienst zu verweigern. Das Ergebnis war eine 3/4 Stunde Dunkelheit.

Was zu tun ist, wusste nur anscheinend doch keiner so recht. Der Notfallplan war auf einem Rechner gespeichert, an eine USV hatte irgendwie niemand gedacht.

Der Stimmung tat dies alles keinen Abriss, kurzfristig wurden das Abendessen eben zum Candle-Light-Dinner.

Samstag, 1. Januar 2011

Prost Neujahr

Ich wünsche euch allen ein wunderbares Jahr 2011.

Ihr wollt sicher wissen, was ich mir für das neue Jahr vorgenommen habe: Nichts.
Ich habe eigentlich noch nie irgendwelche Vorsätze gehabt. Wenn ich etwas umsetzen möchte, dann tu ich das auch ohne dass sich die Jahreszahl ändern muss.

In diesem Sinne: Weiter geht´s :-)